Patienteninformation April 2023

Liebe Patientinnen und Patienten, 
liebe Angehörige und Begleitpersonen

Gerne halten wir Sie mit unserer aktuellen Patienteninformation auf dem Laufenden und möchten Sie auf wichtige Themen aufmerksam machen. Unsere Praxis ist wieder grösstenteils maskenfrei, weiterhin gilt aber Maskenpflicht für Patient*innen mit Erkältungssymptomen (Schnupfen, Husten, Fieber, Halsschmerzen etc.).

Elektronisches Patientendossier (EPD)

Immer öfters erscheinen Artikel in den Medien über das elektronische Patientendossier (EPD). Da auch wir vermehrt darauf angesprochen werden, möchten wir Sie gerne darüber informieren.

Das elektronische Patientendossier ist ein virtuelles Ablagesystem für alle medizinischen (behandlungsrelevanten) Informationen und enthält Kopien von Arztberichten, Allergien, Medikamenten, Impfungen usw. Das EPD muss vom Patienten selber eröffnet werden und er entscheidet, welche Informationen er mit anderen Gesundheitsfachpersonen teilen möchte. Die Ärzteschaft befürwortet das EPD, die Teilnahme daran ist aber noch sehr verhalten. Dies rührt daher, dass die jetzige Form nicht praktikabel ist. Hierfür gibt es mehrere Gründe:
Das bisherige von der Praxis geführte Patientendossier muss weiterhin geführt werden (doppelte Arbeit).

Je mehr Daten im EPD sind, desto mehr erschwert es die Arbeit. Das Ablagesystem ist unübersichtlich. Die Daten werden aktuell lediglich als PDF-Dateien gespeichert. Es fehlen diverse Schnittstellen für eine direkte Übernahme in die Praxissoftware. So können z.B. Medikamentenlisten oder Angaben über Allergien usw. nicht direkt übernommen werden und müssen mühsam in den vielen Dateien zusammengesucht werden.

Noch ist unklar, wo und in welcher Form die Unterlagen gespeichert werden. Aktuell werden die Daten dezentral bei verschiedenen sogenannten Stammgesellschaften gelagert. Jeder Teilnehmer muss sich einer Stammgesellschaft anschliessen. Bis heute gibt es noch keine Schnittstellen, damit ein Mitglied von Stammgesellschaft A auf vom Patienten frei gegebene Daten bei Stammgesellschaft B zugreifen kann.

Zusammenfassend ist das EPD zum jetzigen Zeitpunkt einerseits zu teuer und andererseits aufgrund des schlechten Handlings, des wenigen Nutzens und der grossen Zusatzarbeit eine Verschwendung von bereits jetzt schon deutlich zu knappen ärztlichen Ressourcen. Aus den erwähnten Gründen wird auch unsere Praxis vorerst nicht am EPD teilnehmen.

Kontrolle Ihres Impfstatus – sind Auffrischimpfungen notwendig?

Es kann vorkommen, dass Ihr persönlicher Impfstatus Impflücken aufweist, ohne dass Sie sich dessen bewusst sind. Zu den allgemeinen Empfehlungen können zusätzliche Impfungen für Risikogruppen empfohlen werden, allenfalls sind auch Auffrischimpfungen notwendig. Darum bitten wir Sie, Ihre Impfausweise – auch wenn diese schon älter sind – in die Sprechstunde mitzunehmen. So können wir den Impfstatus kontrollieren und notwendige oder empfohlene Impfungen mit Ihnen besprechen und planen.

Impfung gegen Gürtelrose

Seit Anfang 2022 ist Shingrix, die neue Impfung gegen Gürtelrose (Herpes Zoster), auch in der Schweiz verfügbar. Der Impfschutz beträgt über 90% nach 2 Impfungen im Abstand von 1- 2 Monaten und bleibt danach lebenslang bestehen. Die Kosten werden ab 65 Jahren (respektive ab 50 Jahren bei Patient*innen mit Immunschwäche) von der Grundversicherung übernommen.

Impfung gegen FSME (Zeckenimpfung)

Die FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) ist eine virale Erkrankung, die durch den Stich einer infektiösen Zecke übertragen wird und so eine Hirnhautentzündung auslösen kann. Die Empfehlung für eine Impfung gilt für alle Personen, welche sich in einem Risikogebiet gegenüber Zecken exponieren (ganze Schweiz ausser die Kantone Genf und Tessin). Zur Grundimmunisierung benötigt es 3 Impfungen innerhalb 9 – 12 Monate. Alle 10 Jahre ist eine einzelne Auffrischimpfung notwendig. Die Impfung schützt nicht vor anderen Erkrankungen, welche durch Zecken übertragen werden können (z. B. Borreliose). Daher sollten ergänzend die folgenden allgemeinen Schutzmassnahmen beachtet werden: Tragen Sie dicht anliegende Kleider (lange Ärmel, lange Hosenbeine). Meiden Sie hohes Gras oder Unterholz. Verwenden Sie Insektenschutzmittel wie z. B. Sensolar Zero Bite oder AntiBrumm Forte. Suchen Sie nach jedem Spaziergang den ganzen Körper nach Zecken ab.

Ihnen liebe Patientinnen und Patienten danken wir für Ihr Vertrauen und Ihre Treue. Bleiben Sie gesund und tragen Sie sich Sorge.

Herzlichst, Ihr Praxisteam